Mischbetrieb

Der Mix machts...das Proxudo Prinzip

Nachdem ich bereits im August 2004 nach zweiwöchiger Bastelarbeit den Mischbetrieb auf dieser Seite vorgestellt habe, gab es kein Halten mehr. Unzählige Interessenten wollten diese Möglichkeit der Kombination von analogem und digitalem Betrieb auf ihren Bahnen haben. Die unten vorgestellte Methode hat sich als beste und einfachste Methode bewährt. Mit “Proxudos Umschaltbox” problemloser Wechselbetrieb durch Schalterumlegen.

Noch zu bedenken: Man kann wie in Pro-X auch analog nur noch in eine Richtung fahren, denn die Gefahr des Einfädelns ist sehr groß, wenn man gegen die Weichenrichtung fährt !

Ich  übernehme keinerlei Garantie für diese in dieser Anleitung beschriebenen Umbauarbeiten. Das Nachbauen erfolgt ohne Haftung für Schäden jedweder Art, die durch die in dieser Anleitung beschriebenen Maßnahmen entstehen könnten. Dazu zählen auch sämtliche Folgeschäden, die im Zusammenhang dieser Anleitung entstehen könnten. Das Nachbauen der in dieser Anleitung beschriebenen Umbauarbeiten erfolgt auf Eigenverantwortung des Nachbauers.Eine Veränderung dieser Anleitung ist ohne meine Zustimmung  verboten. Das Kopieren der Anleitung ist nur zum Zwecke des Nachbauens erlaubt. Die Verbreitung in andere Foren, Homepages, oder sonstigen Medien bedarf meiner  Zustimmung.

Nach Aussage von Carrera ist eine Kombination verschiedener Systeme (Evo und Pro-X) nicht erlaubt, alle Garantie- oder Produkthaftungsansprüche erlöschen dadurch.

Grundlagen für den Doppelbetrieb: Analog und Digital auf einer Bahn fahren. Wer hat schon Platz für zwei Bahnen?

Die wichtigste Regel:

Konsequent für die Trennung der Slots sorgen, anders funktioniert der Analogbetrieb nicht. Da bei Pro-X die Trennung der Slots nicht nötig ist, wird bei Carrera auch nicht darauf geachtet. Deshalb muss unbedingt die BlackBox umgebaut werden. Der Rundenzähler muss ebenfalls entkoppelt und die Weichen müssen auf Brückung überprüft werden. Die PitStopLane ist ein Unikum und benötigt besondere Beachtung.

Eine wichtige Besonderheit !

Für den Dualbetrieb gibt es eine wichtige Besonderheit zu bedenken. Die Polung ist auf der Analogbahn genau entgegengesetzt zu Pro-X. Wie auf den unteren Bildern zu sehen ist, ist die Analoganschlussschiene so gepolt, dass der rechte Slot in Fahrtrichtung gesehen plus ist. In Pro-X ist es genau andersherum, der Pluspol befindet sich in Fahrtrichtung links:

Daraus ergeben sich einige Konsequenzen für die Verwendung der PitStopLane (siehe dazu Kapitel 3)

Zunächst mal ein Überblick über das Anschlussprinzip von BlackBox und Analoganschlussbox:

Jedes System benötigt eigene Regler und  Trafo. Man kann aber auch ein Labornetzteil für beide Systeme nutzen

Kapitel 1. Umbau der BlackBox

zunächst einmal muss die Parelleleinspeisung weg:

Raus damit:

Oben ist das Prinzip erkennbar: Stromkabel werden zu einem Schalter geführt, der beide Slots trennt. Weiteres wird am Schaltplan der Umschaltbox deutlich.

Kapitel 2: Die Weichen:

Die Weichen können so bleiben wie sie sind, der Analogbetrieb macht ihnen nichts aus. Allerdings muss vor dem Einbau darauf geachtet werden, dass zwischen den Diagonalen kein Kontakt besteht.

Überstehendes Metall einfach wegfeilen und Isolierband dazwischen. Unbedingt zu empfehlen.

Weiche von innen:

 

Wer ganz sicher gehen will, holt sich den Strom für die Weiche aus der BlackBox direkt, z.B. durch Anschluss an die Umschaltbox.

 

Kapitel 3: Integration der Pit Stop Lane

Es gibt zwei Versionen der PSL: eine frühe Version, erkennbar (erst nach dem Öffnen) an den doppelten Kabeln im Slot, eine spätere Version mit einfacher Verkabelung. Die Platine ist in beiden Versionen identisch. Für beide Versionen gilt: für den Dualbetrieb sollte auf die korrekte Polung geachtet werden, wenn man die PSL nicht modifizieren und alle Funktionen nutzen möchte.

Die PSL hat innen vier Anschlüsse: TP 4 und TP5, TP6 und TP7. TP5 versorgt die Weiche mit Strom, TP6 versorgt die Elektronik mit Strom. Die Anschlüsse TP4 und TP7 sind minus gepolt.

Wie kann ich die PSL im Dualbetrieb nutzen?

A: Wenn man eine PitStopLane im Dualbetrieb mit allen Funktionen ohne vorherigen Umbau der PSL nutzen möchte, also auch mit Tanken, Boost und Pacecar sowie Einfahrtsperre, sollte man darauf achten, dass die Polung in Analog und Pro-X identisch ist. TP 6 und TP 7 müssen richtig gepolt sein, also Minus und Plus sollten auch im Analogbetrieb Minus und Plus bleiben, sonst funktioniert der Analogbetrieb auf der Spur zwei nicht. Dafür kann die PSL so bleiben wie sie ist, man braucht sie ebenso wie die Weichen nicht umzubauen. Dafür gibt es ein anderes Problem, die elektronischen Regler (rot) von Carrera funktionieren nicht mehr, man kann nur noch die normalen schwarzen Regler nutzen. Wenn man aus der PSL die oben genannten Funktionen ausbaut, spielt die Polung keine Rolle.

B: Wenn man die PSL mit allen Funktionen oder die roten Carrera-Regler nutzen möchte, oder keine gleiche Polung garantieren kann, sollte man das rote Kabel aus der Fahrspur (TP5) aus dem Slot nehmen und direkt an die BlackBox anschließen. Die Abbiegespur der PSL hat dann zwar im Analogbetrieb keinen Strom mehr (braucht man ja auch nicht), TP6 und TP7 sind damit aber vor Durchschmoren geschützt.

C: Wer mit A und B trotzdem noch Probleme hat, muss auf die elektronischen Funktionen der PSL zu verzichten. Man sollte so verfahren wie auf dem unteren Bild. (Bild mit freundlicher Genehmigung von ???? Hier würde ich gerne den Fotografen erwähnen, bitte melden, falls es Einwände gegen die Verwendung gibt, ich weiss leider nicht mehr von wem ich das Bild habe)

Man entfernt die Kabel an TP6 und TP7 und brückt die nicht versorgten Slots wie oben angezeichnet. Damit ist die PSL sozusagen elektronisch kastriert und funktioniert nun wie eine normale Weiche.

Wer dann noch ganz sicher gehen will, kann die PSL von den Slots entkoppeln und direkt an die Umschaltbox oder BlackBox anschließen. Einfach die verbliebenen zwei Zungen aus dem Slot nehmen, verlängern und an die Umschaltbox oder BlackBox richtig gepolt anschließen.

 

Kapitel 4: Entkoppeln des Rundenzählers:

Hier das Innenleben des Rundenzählers:

Das lange grüne Ding in der Mitte sind die Lichtsensoren. Diese schaffen keine Brückung zwischen den Slots, sind also unproblematisch für den Doppelbetrieb und können so bleiben. Allerdings nimmt sich der Rundenzähler den Strom aus dem Slot, die Verbindung zur BlackBox über das Klinkensteckerkabel dient nur der Steuerung. Da sich der Rundenzähler nicht abschalten lässt, darf die Stromversorgung nicht aus dem Slot kommen, im Analogbetrieb würde der Rundenzähler Strom je nach Reglerstellung erhalten, das würde ihm wahrscheinlich nicht schmecken. Deshalb muss er vom Slot entkoppelt und den Strom direkt aus der BlackBox beziehen. Das geht ganz einfach: nur die Kabel verlängern und in die Umschaltbox z.B. in die Buchsen 1+2 stecken, genau wie die entkoppelten Weichen. Und so liegt er friedlich an meiner Bahn, etwas passend gesägt:

 

Kapitel 5: Bau von Proxudos Umschaltbox

Das Herzstück der Anlage im Doppelbetrieb. Benötigt werden:

Ein Aluminiumgehäuse, ein vierpoliger Kippschalter (Schalterstellung On-Off-On/ mit 6A bei 125V ausreichend dimensioniert) Lüsterklemmen, Litze rot und schwarz, Lötequipment.

1) Ich habe die Zuleitungen hinter der Analoganschlußbox/ BlackBox zur Sloteinspeisung hin unterbrochen. Strom wird jetzt von der BlackBox und der Analoganschlußbox zunächst in die Umschaltbox geführt. Dort wird je nach Schalterstellung der Strom entweder analog oder digital über die Bahnenspeisung in den Slot gebracht.

2) Deshalb reicht eine Stromeinspeisung für beide Betriebsarten. Damit benötige ich nur noch eine Anschlussschiene für beide Systeme! Die Zusatzeinspeisungen bleiben so wie sie sind.

Hier das Anschlussschema für Analog- und Pro-X Betrieb:

Die Vorteile von Proxudos Umschaltbox:

- Kein Umbau der Bahn nötig, ein Umlegen des Schalters wechselt die Betriebsart.

- Beide Systeme werden komplett getrennt, wenn ein System aktiv ist, ist das andere komplett vom Slot genommen. Dabei braucht das jeweils inaktive System noch nicht einmal ausgeschaltet oder die Regler gezogen zu werden

- man benötigt nur eine Einspeisung und damit nur eine Anschlussschiene.

- Einfacher Aufbau, Gesamtkosten nur ca. 10€

Und hier noch das Innenleben der fertigen Umschaltbox:

Nach Einbau der Box ist der problemlose Analogbetrieb möglich.

Der Doppelbetrieb lohnt sich, aber vor dem Spaß ist auf jeden Fall Basteln angesagt. Viel Erfolg!